Montag, 31. März 2014

Pans Labyrinth
Produktionsland: Spanien/Mexiko, 2006
Regie/Drehbuch: Guillermo del Toro
Musik: Javier Navarrete
FSK: 16 Jahre

Wertung: 9/10 
 



Spaninen nach dem Bürgerkrieg 1944. Um den Schrecken des Krieges, sowie den tyranischen Facetten ihres Stiefvaters, dem franquistischen Hauptmann Vidal (beängstigend gut verkörpert von Sergi Lopez), der in den Bergen Nordspaniens  sein Hauptquartier errichtete und von dort aus rebellische Partisanen bekämpft zu entgehen, flüchtet die 12 Jährige Ophelia (Ivana Baquero) in eine immer wieder kehrende imaginäre Fantasiewelt. Von einer Bediensteten Vidals auf ein "geheimnisvolles Mauerwerk",ein Labyrinth, älter als das Anwesen selber aufmerksam gemacht, fühlt sich das Mädchen stark hingezogen. Eines Nachts beschließt sie den faszinierenden Ort auf eigene Faust zu erkunden und die finstere Wendeltreppe in "Pans Reich" hinabzusteigen. 

Düster, verstörend, meisterhaft! 

Mit Pans Labyrinth schuf  del Toro den mit großem Abstand besten Film seiner Karriere, zu dem er auch das Drehbuch schrieb, sowie direkt an der Produtkion beteiligt war. Traumhafte Kulisse, ein wunderschöner denkwürdigem Soundtrack und einem äußerst bewegendem Plot zeichnen ihn besonders aus.
Der Film wurde u.a bei den Academy Awards mit sechs Oscars (darunter bestes Originaldrehbuch, bester fremdsprachiger Film) nominiert von denen er drei in den Kategorien Kamera, Szenenbild und Make up gewann.

Ansonsten eher mit durchschnittlichen Filmen a la Hellboy "bekannt" geworden steht Pans Labyrinth im buchstäblich "krassen" Kontrast seiner anderen, überwiegend (mit Ausnahme von u.a Mimic) eher dem seichten Mainstream verschriebenen Werken. Das Handwerk visuell beeindruckende, surealistische Fantasy - Bilder auf die Leinwand umzusetzen beherrschte der gebürtige Mexikaner schon immer.


 
Für Außenstehende mag  "Pans Labyrinth" vor allem anhand des Covers und gewisser Szenen wie ein Fantasy Film im Stile von "Der Herr der Ringe" daher kommen, gar Kind bzw Familiengerecht, handelt es sich doch um die für seine Verhältnisse recht verbreitete Annahme jener um ein großes Missverständnis. Fantasyfans könnten hier bezüglich der Erwartungen enttäuscht werden. Der Film vermittelt ein knallhartes, äußerst realistisches Bild von Gewalt, Gräuel und Krieg in direkter Konfrontation mit personifizierter Unschuld, in Form eines jungen Mädchens und Auswirkungen auf dessen Psyche . Pans Labyrinth ist nichts für zimperliche Mimosen, vor allem die explizite Gewaltdarstellung, die von Hinrichtungs bis Folterszenen reichen wird hier alles geboten, was bei zartem Gemüt für unbehangen sorgen könnte. Daher ist Pans Labyrinth auch alles andere als ein Film für Kinder und völlig zurecht ab 16 Jahren freigeben. 

                                         




 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen