Donnerstag, 8. Mai 2014

12 Years a Slave
Produktionsland: Vereinigte Staaten/Königreich, 2013
Regie: Steve Mc Queen
Drehbuch: John Ridley
Musik: Hans Zimmer
FSK: 12

Wertung: 6/10



Amerika 1841, Solomon Northup (Chiwetel Ejiofor) lebt als freier Afro-Amerikanischer Geigenspieler mit Frau und Kind in Saratoga Springs New York. Eines Tages erhält er von zwei zwielichtigen Gestalten ein lukratives Angebot, um bei ihrem Wanderzirkus vor größerem Publikum aufzutreten. Nach einer durchzechten Nacht in Washington, wacht er in Ketten gelegt im Laderaum eines Schiffes auf. Entsetzt muss Solomon feststellen, dass er betäubt und an die Sklaverei verkauft wurde. Es beginnt eine 12 Jährige Leidenszeit, fern von Heimat und Familie, beruhend auf einer wahren Begebenheit.

Überbewertetes Betroffenheitskino, dass nicht mit expliziten Folterszenen geizt

Bereits im Vorfeld wurde  12 Years a Slave als großer Abräumer bei den diesjährigen Academy Awards gehandelt. Das Tabu-Thema, im dunklen Kapitel der noch jungen Amerikanischen Geschichte auf großer Bühne selten zur Sprache gebracht, mit dem Regisseur Steve Mc Queen nach Hunger (2008) und Shame (2011) seinen dritten Film abliefert, heimste bei der wichtigsten Verleihung 3 Oscars, darunter auch die wichtigste Kategorie "bester Film" ein. Hauptdarsteller Chiewetel Ejiofor war ebenfalls als bester Hauptdarsteller nominiert, musste sich jedoch Mathew Mc Conaughey geschlagen geben. Beste Nebendarstellerin wurde die keniatische Schauspielerin Lupita Nyong`o. Michael Fassbender war in der gleichen Kategorie ebenfalls nominiert gewesen.

Zugegeben die Darsteller überzeugen einerseits durchaus, vor allem Nyong´o und Fassbender machen ihren Job trotz geringer Screentime mehr als ordentlich. Das Thema Sklaverei wird leider nur selten in größeren Hollywood Produktionen thematisiert, ein wichtiges Thema. Allem Anschein nach jedoch wird der Film im Gesamtpaket besser gehandelt, als er eigtl ist. Obwohl ein großer Teil der Jury den Film im Vorfeld nicht sah, vergab man blindlings, wohl aufgrund der Thematik höchste Wertungen.

Kamera und Schnitte sind größtenteils gut, auch wenn es immer wieder vorkam, dass Darsteller 10 Minuten mit traurigen Blick in die Kamera starten und unfreiwillige Komik schufen. Die sumpfige Atmosphäre auf den Farmen ist gut in Bild gesetzt, die Musik von Hans Zimmer wiederholt sich jedoch (vor allem in den zuvor genannten Szenen) zu oft, kann nicht berühren. 
Mc Queen versucht mit expliziten Folterszenen eine Form von Authentizität zu schaffen, jedoch gelingt es ihm tatsächlich jegliches Leid der Sklaven durch das übertriebene Handhaben gleichermaßen unfreiwilig absurd rüber zu bringen. Bei all der darstellerischen Kunst, schafften es die Schauspieler nahezu keine Emotionen zu vermitteln, kein Mitleid zu erregen. Gleichgültigkeit stellt das meiste Empfinden dar.





Ewartungen blieben zurück

12 Yeas a Slave ist bestes Beispiel dafür, dass man sich nicht immer auf gute Vorschusskritik, sowie Oscar prämierte Auszeichnungen verlassen sollte, um einen "besonders" guten Film in Betracht zu nehmen. Die Botschaft des Filmes ist wichtig, leider ist die Umsetzung von Solomons Leidenszeit, die tatsächlich stattfand nur sehr halbgar, streckenweise langatmig und zu pragmatisch rüber gebracht. Leider nur für die tragische Riege der schwächren Oscar-Gewinner prädestiniert. Der Auftritt von Brad Pitt, ist im übrigen sehr kurz geraten, lässt sehr lange auf sich warten und ist kaum bewertbar. Jedoch beteiligte sich der Hollywood "Schönling" auch an der Produktion. Eine "kann" Empfehlung keinesfalls schlecht, ein fesselnder, emotionaler Film, der durchwegs überzeugt ist 12 Years a Slave jedoch leider nicht.




 

Mittwoch, 7. Mai 2014

Man of Steel
Produktionsland: Vereinigte Staaten, 2013 
Regie/Drehbuch: Zack Snyder, Christopher Nolan (Story) 
Musik: Hans Zimmer 
FSK: 12

Wertung: 8/10





Der Planet Krypton ist durch eine von den Kryptoniern selbst ausgelösten Umweltkatastrophe dem Untergang geweiht. Um ihn, den ersten auf natürlichem Wege geborenen Kryptonier zu retten und den Fortbestand seiner Rasse zu sichern, sendet der Wissenschaftler Jor-El (Russel Crowe) seinen Sohn Kal-El (Henry Cavill), einschließlich dem zuvor gestohlenen, den sogenannten "Codex", einer Genom-Sammlung aller  Kryptonier, auf die Erde. Dort wird dieser von dem kinderlosen Farmerehepaar "Kent" (u.a Kevin Costner) gefunden und großgezogen. Nicht ahnend, dass der vor der Umweltkatastrophe auf Krypton, wegen Hochverrats ins Exil verbannte General Zod (Michael Shannon) und seine Rebellen, aus einem galaktischen Gefängnis entkommen konnten, um sich auf die Suche nach dem gestohlenen Codex zu machen... 

Überraschend starke und unkonventionelle Comicverfilmung mit großen Emotionen

Zack Snyder (300) versteht es einmal mehr, aus einer Comic-Adaption großes und bildgewaltiges Kino zu schaffen, ohne auf der "typischen" Mainstreamschiene zu fahren. Wo mich in den letzten Jahren so gut wie alle Comicverfilmungen, von den Marvel-Produktionen, einschließlich der in meinen Augen seelenlosen, gar langatmigen "neuen" Batmanverfilmungen absolut kalt liesen und enttäuschten, ging ich aus ähnlichen Gründen nicht mit besonders hohen Erwartungen an Snyders neuester Comicverfilmung, "Man of Steel" ran. Die Erwartungen wurden jedoch übertroffen. Snyder schaffte einen Film, der den stählernen Mann erstmals als zerbrechlichen, psychisch labilen Sonderling darstellt, der leidiglich in der Gesellschaft zugehören möchte, jedoch sich aufgrund seiner übermenschlichen Kräfte verstellen muss, um ja nicht in einem Militärlabor zu landen. Die Konsequenzen, Persönlichkeitsstörung, Einsamkeit und Depressionen. Ein völlig neues Terrain für den ansonsten unbezwingbaren, unantastbaren größten aller Superhelden.

Man of Steel ist kein typischer Hollywood Blockbuster und lässt sich fast schon unter der Kategorie "Drama" einordnen. Hierbei liegt in der Erzählweise oft das Augenmerk an beindruckenden Bildern, die Snyder vermittelt. Bilder die mehr als 1000 Worte sagen und die vom einzigartigen und gefühlvollem Soundtrack des großartigen Hans Zimmer untermalt werden. So schaffen es Snyder, sowie Christopher Nolan (Batman, Inception), der neben der Mitproduktion auch die Story lieferte, den Zuschauer auch ohne überlastende Dialoge zu berühren. 

 

Neues Kostüm, glaubwürdiger, ernsthafter

Man of Steel räumt mit den gängigen Superman Klischees auf und verzichtet erstmals auf das "tradtionell" aussehende, "signalblaue" Superhelden Outfit samt rotem Unterhöschen. Jenes wird auch nicht von den Kents zusammen genäht, sondern dient auf Krypton als Uniform des Hauses El. Das S auf der Brust, steht für "Hoffnung". Die Atmosphäre ist bedeutend kühler und erwachsener, geizt jedoch auch nicht, besonders zum Ende hin, mit spektakulären Special-Effects die selbst Großschlachten aller Avangers oder Transformers, noch einmal älter aussehen lassen. 8 von 10 Punkten sowie eine wärmste Empfehlung für alle Menschen die keinen konventionellen Hollywood, Effekt - Blockbuster erwarten. Ganz großes Kino. 





Samstag, 5. April 2014

Spring Breakers
Produktionsland: Vereinigte Staaten, 2012
Regie/Drehbuch: Harmony Korine
Musik: Cliff Martinez, Skrillex
FSK: 18

Wertung: 3/10





Die Freundinen Faith (Selena Gomez), Brit (Ashley Benson), Cotty (Rachel Korine) und Candy (Vanessa Hudgens) kennen sich seit Kindstagen und fristen ihr bemittleidenswertes Dasein an einem verschlafenem Ort in den Staaten, gehen gemeinsam aufs College und wohnen im selben Studentenheim. Gelangweilt vom Alltag beschließen sie den Ort zu verlassen um während des Spring Breaks nach Florida zu reisen. Das Studentenleben ist jedoch mit Armut verbunden. Um sich den ersehnten Trip zu finanzieren beschließen sie einfach mal mir nichts dir nichts bewaffnet in ein Dinner zu marschieren und sich dafür kurzerhand um ein paar Dollar reicher zu machen. Gesagt getan und so finden sich die Mädchen auf den berüchtigten Alkohol und Drogen Partys wieder, weswegen sie unglücklicherweise mit dem Gesetz in Konflikt geraten und verhaftet werden. Leider pleite, können sie ihre Kaution nicht bezahlen, dies ruft wiederum den "Gangster" Alien (James Franco) auf den Plan, der sich bereit erklärt die Kaution zu übernehmen und den jungen Mädels sein Milleu vorstellt.

Hanebüchen und ermüdend

Man mag es kaum glauben, aber einst schrieb der Regisseur, Schauspieler und Autor Harmony Korine das Drehbuch zum legänderen und grandiosen Milleu-Klassiker "Kids". Viel ist von seiner künstlerischen Schaffenheit aus dem Jahre 1995 heute allerdings nicht mehr übrig. Ganz im Gegenteil, ist er wohl nur noch im Stande unscheinbare, für Filmfans unappetitliche Nischenfilme, die ohnehin niemanden interessieren auf die Leinwand zu bringen. Trauriger Höhepunkt seiner Karriere: Sprin Breakers. Dazu holte er "traditionell verhurte" und talentlose Disney Stars ins Boot, lässt sie pinke Sturmhauben tragen, mit Schrotflinte in der Hand im kreise zu einem total bescheuerten Britney Spears Song tanzen und mit einem mehr als unglaubwürdigen buchstäblich "fremdartigen" (unglaubwürdig trifft es gleichermaßen) James Franco in einen Bandenkrieg ziehen. Wer sonst als ein "Alien" könnte auch kleine Mädchen dafür rekrutieren, anstatt (achtung Logikloch) Bodyguards oder Söldner. Geld hat Alien nämlich zu Hauf. Dabei beginnt der Film eigentlich gar nicht mal so übel. Rustikale Atmosphäre, raue Dialoge, die ein oder andere verstörende Szene, Drogen und sexy (immerhin optisch macht sie ordentlich was her) Selena Gomez. Jedoch zeichnet sich der Plot ab ca. der Hälfte des Filmes, in einen der schlimmsten der Filmgeschichte, mit einem katastrophalem, fast schon beschämendem Finale, welches jeglicher Film-Leinwand absolut unwürdig ist.




Der extended Cut auf Blu-Ray ergänzt die abgemilderte FSK 16 Kinoversion um ein paar gleichermaßen "absurde Mordszenen". Ich verstehe auch nicht, weshalb es bei den Disney Stars mittlerweile selbstverständlich ist, sich so dermaßen billig zu präsentieren, um 180 Grad zu drehen und krampfhaft gegen den Strom zu schwimmen. Schattenseiten des Showbuisness, aber Talent wächst nun mal auch nicht auf Bäumen. Das sieht man auch in Springbreakers an den Darstellern. Gut gemeinter Rat, Finger weg! Den Trailer gibts jedoch trotzdem.







Mittwoch, 2. April 2014

The Place Beyond the Pines
Produktionsland: Vereinigte Staaten, 2012
Regie/Drehbuch: Derek Cianfrance
Musik: Mike Patton

FSK: 12

Wertung: 9/10





Luke Glanton (Ryan Gosling) verdient sich sein Geld auf einem Jahrmarkt als Motorrad-Stuntfahrer. Nach langer Zeit trifft er dort seine Ex-Freundin Romina (Eva Mendes)  wieder. Er erfährt von ihr, dass diese ein Kind von ihm bekommen hat. Davon nachhaltig berührt beschließt Luke nicht mehr mit seiner Wandertruppe weiter zu ziehen, sondern sich in der Stadt niederzulassen und sich um das Kind zu kümmern. Jedoch ist Romina bereits verheiratet, davon jedoch unbeirrt sucht sich Luke eine neue Beschäftigung in einer Auto-Werkstatt und freundet sich mit dem Mechaniker Robin (Ben Mendelsohn) an. Dieser zeigt sich von seinen Künsten auf dem Motorrad schwer beeindruckt und beschließt mit Luke, der auf größere Geldsummen angewiesen ist, gut durchdachte Überfälle auf örtliche Banken auszuüben. Dies ruft jedoch den ehrgeizigen Cop Avery (Bradley Cooper) auf den Plan, dessen Wege sich mit Luke kreuzen.

Bewegendes Episodendrama über Väter, Söhne und Verantwortung

Derek Cianfrance schuf ein monumentales Meisterwerk über Personen, deren Schicksal miteinander verbunden ist. Über Korruption, Verantwortung und Fürsorge. Er schafft es seinen Film, dem Zuschauer mit bewegenden Bildern und fesselndem Score von Mike Patton, einprägsam zu machen. Die Darsteller überzeugen durchgehend in Dialog und Besetzung. Besonders hervorzuheben ist der zu unrecht als "Hollywood Beau" verpönnte Ryan Gosling, der auch hier einmal mehr den wortkargen "Anti-Helden" mimmt und es schafft, seine Rolle allein mit seiner allseitsbekannten Mimik, Ausstrahlung und Facettenreichtum glaubhaft zu verkörpern. Doch auch Hangover Star Bradley Cooper überzeugt auf ganzer Linie, in seiner wohl überzeugendsten Darstellung.







Der Film besteht aus drei Episoden, deren Handungsstränge nicht wie es in anderen Episodenfilmen üblich ist, wild durcheinander geworfen, sondern in 3 Teilen erzählt werden. Da wäre die Geschichte um Luke, Avery und schlussendlich den beiden Söhnen der Protaginisten die sich, wie das Schicksal so will, über den Weg laufen und anfreuden. Ein rührendes Drama mit tollem Soundtrack und starken Charakteren, welches in keinem Filmregal fehlen sollte.







Dienstag, 1. April 2014


Resident Evil: Retribution
Produktionsland: Deutschland/Kanada, 2012
Regie/Drehbuch: Paul W.S. Anderson
FSK: 16 Jahre

Wertung: 2/10


 




Nachdem Alice (Milla Jovovich) und ihre "Gefährten" den letzten Alptraum nur knapp überlebten haben sie es nun mit der neuesten Kreation seitens Umbrella zu tun. Einer Simulation der anderen Art. Unterstützung gibt es jedoch u.a von der geheimnisvollen Ada Wong,  (Li Bingbing) die bereits im in Deutschland immer noch indizierten zweiten Teils der Videospiel Reihe auftauchte und nun ebenfalls den Weg auf die Filmleinwand gefunden hat.


steril, inhaltslos, schlecht


Den Resident Evil Verfilmungen konnte man ohnehin nie viel Tiefgang und Handlung zusprechen.
Waren diese jedoch immerhin auf einer "gewissen Ebene" unterhaltend (vorausgesetzt man schaltet das Hirn aus), gerade der letzte Teil "Afterlife" präsentierte sich doch als recht ansehnliche Unterhaltung.
Was da jedoch Paul W.S Anderson (u.a Alien Vs Predator) in seinem letzten Werk der Reihe seinem Publikum präsentiert ist die reinste Zumutung.
In dem Film will man scheinbar nichts weiter als rein auf "visueller Ebene" überzeugen. Tolle "3D Effekte" und fast schon kunstvoll inszenierte Gewalt-Ästhetik.
Ob das ausreichen soll um bei einem Film zu überzeugen? Wohl kaum...

Die Darsteller sind unterdurschnittlich, die Handlung absurd und viel zu eintönig umgesetzt.
Dialoge? Eine aneinanderkettung an sinnfreien Einzeilern. Das Drehbuch? grauenhaft.

Zudem wird dem Zuschauer krampfhaft zu viel an Informationen aufgeschwatzt, mit denen man ohne Hintergrundwissen bezüglich der Spiele, absolut nichts anfangen kann.
Bestes Beispiel ist da die Szene in der man die "Las Plagas Parasiten" unbedingt noch in den Plot quetschen musste. Die Apocalypse wird nun bereits seit einer gefühlten Ewigkeit thematisiert, angedroht und durchgeführt. Verwüstete Stadt, Wüste, verwüstete Stadt, richtig verwüstete Stadt usw. Das nervt und wirkt künstlich in die Länge gestreckt. Es ist mehr als offensichtlich, dass der Reihe gehörig die Puste ausgeht, diese jedoch weiterhin "künstlich" am Leben erhalten wird. Hauptsache die Masse schluckt´s. Ähnliches ist bei der Call of Duty Reihe der Fall. 

In meinen Augen sollten solche Filme, der Qualität entsprechend, niemals den Weg ins Kino finden. Es gibt zig reine DVD Produktionen, die deutlich besser sind als dieser Mist.



Eingefleischte Fans schwören nach wie vor auf ihre geliebte Filmreihe, argumentieren gerne anhand des relativ großen Erfolges.
Hohe Platzierungen in den Kinocharts, damals war dies der Fall, sind jedoch noch lange keine Gewährleistung für Qualiät.
Gerade bei Blockbustern die rein aus Geldmacherei konzipiert werden sollte man aufpassen.
Sich an solchen Attributen zu orientieren ist, so hart es klingt, in meinen Augen nichts weiter als ein Zeugnis an mangelhafter Persönlichkeit.





Montag, 31. März 2014

Willkommen auf meinem Blog, "Der Filmflüsterer"! Die unverbindlichste, unabhängige Filmkritik aus dem Herzen Bayerns!

Die erste meiner Rezensionen bezieht sich auf das Drama "Pans Labyrinth".  Weitere folgen bald. Das Programm wird sich immer wieder abwechseln, zwischen echten und modernen Klassikern, aktuellen und "verbrauchten" Filmen, Meisterwerke der Filmgeschichte und den absoluten Gurken, vor denen die Welt geschützt werden muss. Hin und wieder werde ich auch die ein oder andere Serie durchleuchten. Ein muss für alle Filmfans und Menschen die sich in jenem Bereich orientieren möchten. Ist natürlich alles noch in den Kinderschuhen, bzw Entwicklungsbedürftig. Am besten einfach mal am Ball bleiben und verfolgen. In diesem Sinne, fröhlichen ersten April!

Euer Dexter

Pans Labyrinth
Produktionsland: Spanien/Mexiko, 2006
Regie/Drehbuch: Guillermo del Toro
Musik: Javier Navarrete
FSK: 16 Jahre

Wertung: 9/10 
 



Spaninen nach dem Bürgerkrieg 1944. Um den Schrecken des Krieges, sowie den tyranischen Facetten ihres Stiefvaters, dem franquistischen Hauptmann Vidal (beängstigend gut verkörpert von Sergi Lopez), der in den Bergen Nordspaniens  sein Hauptquartier errichtete und von dort aus rebellische Partisanen bekämpft zu entgehen, flüchtet die 12 Jährige Ophelia (Ivana Baquero) in eine immer wieder kehrende imaginäre Fantasiewelt. Von einer Bediensteten Vidals auf ein "geheimnisvolles Mauerwerk",ein Labyrinth, älter als das Anwesen selber aufmerksam gemacht, fühlt sich das Mädchen stark hingezogen. Eines Nachts beschließt sie den faszinierenden Ort auf eigene Faust zu erkunden und die finstere Wendeltreppe in "Pans Reich" hinabzusteigen. 

Düster, verstörend, meisterhaft! 

Mit Pans Labyrinth schuf  del Toro den mit großem Abstand besten Film seiner Karriere, zu dem er auch das Drehbuch schrieb, sowie direkt an der Produtkion beteiligt war. Traumhafte Kulisse, ein wunderschöner denkwürdigem Soundtrack und einem äußerst bewegendem Plot zeichnen ihn besonders aus.
Der Film wurde u.a bei den Academy Awards mit sechs Oscars (darunter bestes Originaldrehbuch, bester fremdsprachiger Film) nominiert von denen er drei in den Kategorien Kamera, Szenenbild und Make up gewann.

Ansonsten eher mit durchschnittlichen Filmen a la Hellboy "bekannt" geworden steht Pans Labyrinth im buchstäblich "krassen" Kontrast seiner anderen, überwiegend (mit Ausnahme von u.a Mimic) eher dem seichten Mainstream verschriebenen Werken. Das Handwerk visuell beeindruckende, surealistische Fantasy - Bilder auf die Leinwand umzusetzen beherrschte der gebürtige Mexikaner schon immer.


 
Für Außenstehende mag  "Pans Labyrinth" vor allem anhand des Covers und gewisser Szenen wie ein Fantasy Film im Stile von "Der Herr der Ringe" daher kommen, gar Kind bzw Familiengerecht, handelt es sich doch um die für seine Verhältnisse recht verbreitete Annahme jener um ein großes Missverständnis. Fantasyfans könnten hier bezüglich der Erwartungen enttäuscht werden. Der Film vermittelt ein knallhartes, äußerst realistisches Bild von Gewalt, Gräuel und Krieg in direkter Konfrontation mit personifizierter Unschuld, in Form eines jungen Mädchens und Auswirkungen auf dessen Psyche . Pans Labyrinth ist nichts für zimperliche Mimosen, vor allem die explizite Gewaltdarstellung, die von Hinrichtungs bis Folterszenen reichen wird hier alles geboten, was bei zartem Gemüt für unbehangen sorgen könnte. Daher ist Pans Labyrinth auch alles andere als ein Film für Kinder und völlig zurecht ab 16 Jahren freigeben.